Kairo versinkt in blutigem Chaos طباعة
الخميس, 03 شباط/فبراير 2011 14:34
There are no translations available.

Die Armee blockiert den Weg der Regierungsanhänger zu den Demonstranten der Opposition am zentralen Tahrir-Platz (dt.: „Platz der Freiheit“). Panzer drängten Mubarak-Anhänger zurück, die sich von einer Brücke aus auf den Weg zu dem Platz gemacht hatten. Zuvor hatten die Anhänger des ägyptischen Herrschers eine Trennlinie der Armee überschritten, die beide Lager voneinander zu isolieren sollte.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat vor einer weiteren Gewalteskalation in Ägypten gewarnt. Insbesondere vor dem Hintergrund der Freitagsgebete sei zu befürchten, dass es zu einer „weiteren Zuspitzung der Lage” kommen könne, sagte Westerwelle im ARD-„Morgenmagazin”. Daher müsse es sofort Fortschritte hin zu einem „friedlichen Dialog” geben.

 

Außenminister Guido Westerwelle hat dem ägyptischen Vize-Präsidenten Omar Suleiman mit harten Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft gedroht, sollte es weitere Übergriffe gegen Demonstranten geben. In einem Telefonat habe er Suleiman erklärt, dass Übergriffe nicht nur „ein Rückfall in längst überwundene Zeiten“ seien, sondern auch „Konsequenzen der internationalen Gemeinschaft“ mit sich ziehen würden .

Bei den Unruhen in Ägypten sind seit Mittwoch nach Angaben des Gesundheitsministeriums fünf Menschen ums Leben gekommen. 830 Menschen seien verletzt worden. In unterschiedlichen Medienberichten war zuvor von zwei bis fünf Toten alleine in der Nacht zum Donnerstag die Rede gewesen. Bis in die Morgenstunden waren in der Umgebung des zentralen Tahrir-Platzes in Kairo immer wieder Schüsse zu hören.

Ministerpräsident Ahmed Schafik entschuldigte sich für Angriffe seitens der Anhänger Mubaraks auf dessen Gegner und sprach von einem „eklatanten Fehler”. Er kündigte die Aufnahme von Ermittlungen an. Die Demonstranten beschuldigen die Regierung Mubarak, bezahlte Schlägertruppen und Polizisten in Zivil auf die Protestierenden angesetzt zu haben.

Eine für die „New York Times” und das ZDF in Ägypten arbeitende Journalistin ist nach 20 Stunden Haft in Kairo wieder auf freiem Fuß. Das sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey am Donnerstag. Die Frau war am Mittwochnachmittag auf der Fahrt von Alexandria nach Kairo festgenommen worden und dann, wie Frey sagte, in einem Hochsicherheitstrakt festgesetzt worden.

Christen und Muslime in Ägypten sind nach Beobachtung von Misereor derzeit solidarisch vereint im Kampf für demokratische Freiheit. Das teilte das katholische Entwicklungshilfswerk mit. Zudem organisierten Angehörige beider Religionsgemeinschaften „in nachbarschaftlicher Weise“ den Schutz ihrer Siedlungen vor Plünderern. „Entwicklung in der Region wird nur möglich sein, wenn der zivilgesellschaftliche Aufbruch jetzt nicht erstickt wird“, sagte Misereor-Chef Martin Bröckelmann-Simon.

 

 

QUELLE:BILD ON LINE

 

 

تاريخ آخر تحديث: الخميس, 03 شباط/فبراير 2011 15:41