Bewaffneter Aufstand PDF طباعة أرسل إلى صديق
الإثنين, 17 كانون2/يناير 2011 14:25
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Aufregung um Deutsche und andere Europäer bei den Ausschreitungen in Tunis: Die Polizei hat mehrere Personen festgenommen, die bewaffnet gewesen sein sollen - darunter Bundesbürger. Taxifahrer sagten, die Leute hätten zur Jagd gehen wollen.

Tunis - In der tunesischen Hauptstadt Tunis sind laut Polizei am Sonntag mehrere bewaffnete Ausländer festgenommen worden. Berichten zufolge hatten einige davon deutsche Pässe bei sich. Die Verdächtigen seien gemeinsam mit weiteren Europäern in drei Taxis unterwegs gewesen, sagte ein Polizeivertreter dem tunesischen Staatsfernsehen - wobei sich die Angaben über die Zahl und Nationalität der Festgenommenen widersprachen.

 

Ein Journalist des staatlichen tunesischen Fernsehsenders berichtete konkret von einem deutschen Paar mit Jagdwaffen. Auch die Fahrer der drei Taxis gaben laut der Nachrichtenagentur AFP an, ihre Kunde n hätten ihnen gesagt, sie wollten zur Jagd gehen. Das schwedische Fernsehen berichtete von insgesamt 13 Schweden, die in ihrem Urlaub wilden Ebern nachgestellt haben sollen. Als sie vor ihrem Hotel mit den Waffen aus dem Taxi gestiegen seien, seien sie von Passanten angegriffen worden. Dann habe die Polizei sie verhaftet, auf der Polizeistation sei der Irrtum aufgeklärt worden.

Am Nachmittag hatten Soldaten in Tunis zahlreiche Taxis angehalten und auf Waffen durchsucht. Gegen 15 Uhr kam es zu heftigen Schießereien im Stadtzentrum. Mehrere Hubschrauber waren im Einsatz.

Von deutschen Behörden waren zunächst keine Details zu dem Vorfall zu erfahren. "Wir gehen Hinweisen nach und bemühen uns um Auflärung", teilt das Auswärtige Amt mit. Bisher haben die Diplomaten von den Behörden in Tunis noch keine Informationen bekommen, auch bei der Polizei und im Innenministerium herrsche Chaos, hieß es im Auswärtigen Amt. Auch die Deutsche Botschaft in Tunis konnte die Nachricht von der Festnahme der Deutschen am Sonntagabend nicht bestätigen.

Thomas Schiller, Leiter der Regionalgruppe Maghreb der Konrad-Adenauer-Stiftung, berichtete, wie die ersten Gerüchte über die Festnahme europäischer Schützen am Sonntag die Stimmung in der Innenstadt Tunis drehten. Noch am Sonntagvormittag habe es so ausgesehen, als ob langsam wieder Ruhe einkehre in der Hauptstadt, so Schiller. Er habe in einem wohlgefüllten Café unweit der Kathedrale gesessen, als das Gerücht aufkam, Europäer mit Gewehren seien auf der Jagd nach Opfern. "Danach verschlechterte sich die Stimmung in der Innenstadt massiv." Die Cafés leerten sich, Geschäfte ließen die Stahlrolläden herunter. Wenig später glich das Zentrum einem Kriegsgebiet: Sicherheitskräfte und Militante lieferten sich bis Einbruch der Dunkelheit schwere Feuergefechte.

Ob es sich bei den Festgenommenen tatsächlich um deutsche Staatsbürger handelt, bleibt abzuwarten. Schiller warnte vor dem Schaden, den Spekulationen auslösen könnten. "Es könnte passieren, dass die Stimmung gegen bestimmte Gruppen kippt. Der Hass auf die Marodeure ist sehr groß." Die Tunesier seien gemeinhin besonnen, doch derzeit zutiefst verunsichert. "Erst wenn die Leute das Gefühl haben, dass die Armee die Lage in den Griff bekommt, wird es hier voran gehen." Sensations-Nachricht wie die von den europäischen Pistoleros zerstöre die aufkeimende Hoffnung auf Ruhe.

 

Quelle: SPIEGEL ONLINE

تاريخ آخر تحديث: الإثنين, 17 كانون2/يناير 2011 14:36
 

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