Saudischer Selbstmord PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dr. Taha-Pascha   
Mittwoch, den 30. Oktober 2013 um 15:54 Uhr

Thierry Meyssan

Während Saudi-Arabien den katarischen Plan des Sturzes des säkularen syrischen Regimes übernommen hat, scheint Riyad nicht in der Lage, sich an den plötzlichen Rückzug der USA anpassen zu können. Es lehnt nicht nur das russisch-amerikanische Abkommen ab, sondern setzt den Krieg fort und kündigt Vergeltungsmaßnahmen an, um die Vereinigten Staaten zu "bestrafen". Für Thierry Meyssan entspricht diese Sturheit einem Massenselbstmord der Saud-Familie.

Seit der Ernennung von John O. Brennan an der Spitze der CIA im März 2013 das Überrleben Saudi-Arabiens auf dem Spiel. Einst in Saudi-Arabien im Amt, ist er ein entschlossener Gegner des Systems, das von seinen Vorgängern mit Riyad eingesetzt wurde: der internationale Dschihadismus. Herr Brennan schätzt, dass wenn diese Kämpfer auch gute Arbeit damals in Jugoslawien, Afghanistan und Tschetschenien geleistet hatten, sie jetzt aber zu zahlreich und schwierig zu handhaben sind. Was zunächst nur ein paar arabische Extremisten waren, die gegen die Rote Armee kämpften, wurde eine Konstellation von Gruppen, die von Marokko bis nach China reicht. Letztlich kämpfen sie mehr für das saudische Gesellschaftsmodell, als um die Gegner der Vereinigten Staaten zu besiegen. Bereits im Jahr 2001 dachten die Vereinigten Staaten Al-Kaida zu beseitigen, indem sie es für die Anschläge des 11. September verantwortlich machten. Mit der offiziellen Ermordung von Osama Ben Laden im Mai 2011 haben sie jedoch beschlossen, das System zu rehabilitieren und haben auch davon in Libyen und Syrien einen sehr umfangreichen Gebrauch gemacht. Muammar el-Gaddafi hätte niemals ohne Al-Kaida gestürzt werden können, wie die Gegenwart von Abdelhakim Belhadsch, ehemalige Nummer 2 der Organisation, als militärischer Gouverneur von Tripolis heute beweist. Wie auch immer, der internationale Dschihadismus sollte in den Augen von John O. Brennan zu einem kleinen Ausmaß reduziert werden und nur mehr als Aushilfskraft für die CIA bei manchen Gelegenheiten benutzt werden.

 

 

Der Dschihadismus ist nicht nur die einzig wirksame Streitkraft von Saudi-Arabien, dessen Armee in zwei Einheiten geteilt ist, die den beiden Clans der Saud Familie gehorchen, sondern er ist auch seine einzige Daseinsberechtigung. Washington braucht das Königreich aber nicht mehr für das Öl, und auch nicht um die Sache des Friedens mit Israel zu plädieren. Daher die Rückkehr im Pentagon des alten neokonservativen Plans: "Die Saudis aus Arabien hinausschmeißen", nach dem Titel eines projizierten Powerpoints im Juli 2002 vor dem politischen Ausschuss des Verteidigungsministeriums. Dieses Projekt sieht den Abbau des Landes in fünf verschiedene Bereiche vor, von denen drei voneinander unabhängige Staaten werden sollen und zwei von ihnen an andere Staaten gebunden werden sollten.

 

Da die Familie Saud die Kraftprobe mit den Vereinigten Staaten gewählt hat, gibt es keine andere Wahl. Es ist unwahrscheinlich, dass Washington sich sein Verhalten von einigen wohlhabenden Beduinen diktieren lässt, aber wohl eher vorhersehbar, die es sie zur Ordnung rufen wird. 1975 zögerten sie nicht König Faysal ermorden zu lassen. Diesmal könnten sie noch radikaler sein

 

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 30. Oktober 2013 um 16:32 Uhr